Dezember 2022 – Bienennews

 Was machen die Bienen im Winter? 

 Ab einer Außentemperatur von 12° C hört der Bienenflug auf und bis zu 15000 Bienen befinden sich in der Bienenbeute. (im Sommer sind es bis zu 60000). Was bei Menschen unter dem Begriff „Gruppenkuscheln“ bekannt ist, ist für die Bienen im Winter eine Überlebensstrategie.  Das gesamte Volk rückt zu einem Haufen zusammen und bildet eine sogenannte Wintertraube. 

Inmitten dieser Traube befindet sich die Bienenkönigin und hat es dort schön kuschelig warm. Fällt die Temperatur nun innerhalb des Bienenstockes unter 10 Grad Celsius, beginnt das gesamte Volk mit den Flügeln zu zittern. Durch die Bewegung der Flugmuskulatur wird so viel Wärme erzeugt, dass die Temperatur im Inneren der Bienenbehausung auf über 30 Grad Celsius ansteigen kann. Selbst zweistellige Minusgrade im Außenbereich können dem Volk nichts anhaben. Die Bienen tauschen ihre Positionen innerhalb der Wintertraube kontinuierlich, wobei die Königin immer am wärmsten Platz im Kern der Traube bleibt.

Mit dieser Strategie werden alle Bienen gleichmäßig gewärmt. Die Temperatur im Kern der Traube unterschreitet nie +20°C. Was für eine Leistung der kleinen Bienchen! Bei dieser Prozedur „verheizen“ die Bienen ihre Honigvorräte im wahrsten Sinne des Wortes, schließlich müssen sie essen, um ihren Energiebedarf zu decken. Gleichzeitig wird erst durch das Wärmen des Bienenstocks der durch die Außenkälte zäh gewordene Honig wieder flüssig und kann von den Bienen über ihren Rüssel aufgenommen werden. 

Was ist im Dezember an den Bienen zu erledigen? 

Eine der wichtigsten Maßnahmen für die Gesundheit unserer Bienenvölker ist die Restentmilbung im Winter. Deshalb ist jetzt an der Zeit, eine Behandlung gegen die Varroamilbe durchzuführen. Diese besteht aus einer wässerigen Oxalsäurelösung, welche der Bienentraube aufgeträufelt wird. 

Mit dieser zugelassenen Behandlung verbleiben keine Rückstände im Wachs und Honig. Unter guten Bedingungen (fester Bienensitz, Brutfreiheit) wird mit dieser Methode ein Wirkungsgrad über 95 % erreicht. Die Varroamilbe kann nur in brutfreien Phasen wirksam bekämpft werden. Das ist drei Wochen nach den ersten Nachtfrösten der Fall. Die Behandlung muss aber spätestens bis Weihnachten erfolgt sein, weil zur Wintersonnenwende die Bienen bereits wieder mit dem Brüten beginnen. 

Ein Video zu dieser Arbeit ist unter nachfolgendem Link zu sehen: 

Mit Ausnahme dieser einen Wintervarroabehandlung im Dezember sind bis Februar keine Arbeiten mehr an den Bienenvölkern notwendig. 

Wer in der Dunkelheit sehen will, schaltet heute das elektrische Licht ein. Früher musste man dafür Kerzen anzünden. Billige Kerzen wurden aus Talg hergestellt und waren neben Öllämpchen und Kienspänen das Beleuchtungsmittel der ärmeren Bevölkerung. Kerzen aus Bienenwachs dagegen waren teuer. Sie brannten vor allem bei den wohlhabenden Bürgern, dem Adel und in den Kirchen. 

Die Verarbeitung von Bienenwachs zu Kerzen und anderen Wachswaren lag in den Händen der „Wachszieher“. Heute kann jeder mit wenig Aufwand Wachskerzen selbst herstellen, als Geburtstagskerze, für den Adventskranz, zu Weihnachten oder einem anderen Fest. Bienenwachskerzen rollen aus Mittelwänden ist leicht zu erlernen und braucht nicht viel Zeit. Die Mittelwände aus reinem Bienenwachs weisen bereits das Sechseckmuster der Waben auf, haben also eine reizvolle Oberfläche. Eine schöne Geschenkidee, die man auch einfach mit Kindern nachbasteln kann. Ein Video zum Thema ist unter nachfolgendem Link zu sehen: https://youtu.be/UW2ae92Ldao 

Ambrosius – der Schutzpatron der Imker 

Immer am 7. Dezember, am Tag seiner Weihe zum Bischof, ist Gedenktag für den heiligen Ambrosius, welcher Schutzpatron der Imker und der Bienen ist. 

Die Verehrung des Heiligen als Schutzpatron der Imker erklärt sich aus einer Überlieferung, der zufolge sich in der Kindheit des Heiligen ein Bienenschwarm auf seinem Gesicht niedergelassen haben soll. Die Bienen seien in den Mund des Kindes gekrochen und hätten es mit Honig genährt. Dieses wurde als Zeichen Gottes und ein Hinweis auf eine große Zukunft des Kindes gedeutet.